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Veröffentlichung: Immer diese Mütter

Dr. Eva-Maria Obermann in einem weißen Oberteil lächelt in die Kamera

Im Mai 2023 passierte hier ganz viel. Ich bekam mein fünftes Kind, eines meiner Gedichte erschien in der Jubiläumsausgabe der Queer*Welten und ich beendete meine Promotion, denn im Mai erschien Immer diese Mütter bei der wbg.

Ein Ausschnitt meiner Promotionsurkunde.

Seit meiner Bachelorarbeit 2012 zum Thema der Mutterfigur bei Goethe habe ich mich mit der Mutterfigur befasst, vor allem mit der literarischen Mutterfigur der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Meine Masterarbeit 2014 behandelte dann auch die Mutterfigur in Grass‘ Roman Die Blechtrommel. Ich habe mich in die Welt der literarischen Mütter begeben, gesucht, gefunden, geforscht. Mit Abstechern zu Ratgebern für Mütter, zur Unterhaltungsliteratur und Büchern, die ich lieber nicht gelesen hätte, formte sich auch meine Dissertation.

Hier die Beschreibung des Buches

„Immer diese Mütter. Diese behütenden und umsorgenden, sich selbst aufopfernden Wesen, die Leben spenden und doch gleichzeitig todbringend und gefährlich erscheinen. Die Ambivalenz der Mutterimagines durchzieht gleichermaßen die symbolische Aufladung wie historische Entwicklung der Figur. Diese Arbeit umfasst neben der figurentheoretische Herleitung einen historischen Abriss und eine sozio-kulturelle Bestandsaufnahme, ehe sie sich der Analyse verschiedener Mutterfiguren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zuwendet. Von der Mutter als pathologische Figur, die negativ auf das Kind wirkt, über die Mutter als Leerstelle und die damit verbundene Identitätskrise des Kindes bis hin zur Mutter als Hauptfigur, die durch die Mutterschaft ihre eigene Krise durchlebt, werden verschiedene gegenwartsliterarische Werke betrachtet, analysiert und verglichen. Exkurse zur Ratgeberliteratur und unterhaltungsliterarische Mutterfiguren vervollständigen die Betrachtung der literarischen Mütter.“

Funfacts zur Dissertation

Am Anfang stand der Titel. Eine Kollegin stöhnte auf, als ich sie umarmte, weil sie unseren Lehrstuhl verlassen sollte. „Immer diese Mütter“, sagte sie damals.

Seit ich zu dem Thema forsche entdecke ich immer wieder literarische Mütter, die noch niemand so richtig betrachtet hat. Und seit ich meine Promotion angefangen habe, kommen so langsam auch die Bücher, die sich wirklich mit der Mutterfigur befassen. „Das Loch“ oder „Die Wut, die bleibt“ zum Beispiel. Zufall?

Auf einem Doktorandenkonvent traf ich einen Kollegen aus Frankreich, der zur Vaterfigur forschte.

Ursprünglich wollte ich auch einen Exkurs zur Kinder- und Jugendliteratur machen, aber da eignet sich besser eine zweite Dissertation^^

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