Geschreibsel

Die Sache mit den Elfchen

Schon am zweiten Tag des #Lyrimo verdrehe ich etwas die Augen. Ein Elfchen? Ich mag die einfach nicht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sollen bereits Grundschüler:innen welche schreiben. Einfach Wörter zählen, gut ist. Geht natürlich komplett am lyrischen Gedanken vorbei. Auch Elfchen sind mehr als nur elf Wörter. Sie sind ein Crescendo an dessen Ende die Auflösung in einem einzigen Wort steht. Eigentlich ganz schön. Stimmungsvoll und eben nicht nur elf Wörter. Leider verstehen aber viele genau das unter „Elfchen“, was mir diese Gedichtform etwas vermiest.

Außerdem fehlt mir das Rhythmische. Wenn ein Wort „Ich“ sein kann oder „Automobilkonzern“ ruckelt beim Elfchen schnell mal das, was neben Inhalt auch so wichtig für Gedichte ist. Der Rhythmus. Wörter allein machen eben noch keine (lyrische) Form aus. Darum mag ich Haikus zum Beispiel viel mehr. Hier macht der Rhythmus sozusagen die Musik.

Beim Elfchen aufgeben?

Aber ich wollte das machen, ich ziehe es durch. Auch wenn ich mittlerweile festgestellt habe, dass die Initator:innen von #Lyrimo jedes Gedicht bitte bei ihnen zusätzlich als Kommentar sehen wollen. Finde ich schade, denn gerade das Streuen auf mehreren Blogs und/oder Accounts sorgt doch für Sichtbarkeit. An dieser Einstellung kann ich nichts ändern, aber ich kann sie kritisieren. Also halte ich an meinem Plan fest, die meisten meiner Novembergedichte vor allem hier oder auf Twitter zu veröffentlichen. Und darum hier, (m)ein Elfchen, das so gar nicht zufällig etwas mit dem großen Thema meines Projekts „Aus dem Takt“ zu tun hat. Lest selbst:

Eine Frau schreibt in ein Notizbuch
Bei Elfchen geht es um Stimmung (Foto picjumbo_com / pixabay.com)

Lausche
offene Ohren
und offenes Herz
tief in mir klingt
Musik.

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