Vielleicht habt ihr es mitbekommen. Meine Kollegin Michaela hat einen tollen Beitrag geschrieben, auf Twitter und Facebook haben wir sofort Eindruck hinterlassen. Das Nornennetz ist da. Ein Netzwerk speziell für Autorinnen in den fantastischen Genres. Aber warum? Schon motzte jemand, dass Männer außen vor wären und auch, dass es eine Genrebegrenzung gibt, war Kritikpunkt.
Hallo Welt! Hier twittert das frisch gegründete Netzwerk der deutschsprachigen Fantastik-Autorinnen.#Nornennetz
— Nornennetz (@Nornennetzwerk) May 23, 2017
Dahinter steht
Die Idee kam spontan. Die mörderischen Schwestern, ein Verein für Autorinnen, Bloggerinnen und Buchhändlerinnen aus dem Bereich Krimi, hatten einen Beitrag geteilt. Nun schreiben aber nicht alle Frauen Krimis. So wie nicht alle Frauen Romanzen schreiben, Kinderbücher oder Gedichte. Aber nicht nur im Genre des Kriminalromans werden Frauen, die schreiben gerne übersehen. Das mag in eurem Bücherregal zu Hause bereits anders sein. Und auch, dass Joanne Rowling den Namen ihrer Großmutter anhängte und aus sich J.K. machte, weil so das Geschlecht nicht erkannt werden konnte, ist schon etwas her. Ich kann euch leider nicht sagen, welche Autorinnen das heute noch machen. Ich kann vermuten, dass bei vielen, die Initialen benutzen das – vielleicht auch unbewusst – mitschwingt. Auch ist das Subgenre Romantasy wieder eher frauenlastig (Romance und so …)
Aber schaut euch mal bei High Fantasy um. Dort, wo nicht die Liebe im Mittelpunkt steht. Dann, wenn eine komplett fantastische Welt und nicht etwa nur eine zweite Gegenwelt (urban Fantasy) erscheint. Und auch in den Verkaufsrängen könnt ihr sehen, dass Männer dominieren. Schreiben sie wirklich so viel besser? Liegt es an den Geschichten, am Stil, am männlichen Pathos? Frauen, die Fantasy schreiben (und zur fantastischen Literatur gehört auch Sci Fi, Horror, Dystopie – Bereiche, in denen der Unterschied zu männlichen Autoren noch viel deutlicher wird) haben es schwerer. Wir schreiben genauso. Ich behaupte, wir schreiben auch genauso gut. Und darum wollen wir auch einfach nur die gleichen Chancen.

Ich bin dabei – ihr könnt es auch sein
Ich freue mich sehr, Teil des Nornennetzes zu sein, dessen Name sich auf die nordische Figur der drei Schicksalsspinnerinnen, der Nornen, bezieht. Weil ich glaube, dass wir erst einen Raum für Autorinnen schaffen müssen, in dem sie gefördert werden, wachsen können, Chancen bekommen, ehe wir in diesem Bereich Gleichberechtigung erreichen können. Mir geht es dabei nicht darum, Männern keine Chance zu geben. Männer haben tausende Chancen. Es geht auch nicht darum, andere Genres auszuschließen. Zum einen gibt es Netzwerke für Schreibende beider Geschlechter wie PAN für den Bereich Fantasy. Zum anderen gibt es die Autorinnenvereinigung für schreibende Frauen aller Genres. Ihr seht, so etwas hätten wir nicht gründen müssen. So etwas gibt es schon. Wir aber, unser Konzept, unser Ansatz, unser Wunsch, keine Randgruppe zu sein und unser Ziel, darum speziell Frauen aus den fantastischen Genres zu fördern, sind neu.
Und dabei beschränken wir uns auch nicht nur auf Autorinnen. Jede Bloggerin schreibt und wenn ihr über Fantastik schreibt (oder auch maßgeblich fantastische Bücher lest) seid ihr gern bei uns gesehen. Gleiches gilt für Buchhändlerinnen. Wer mitmachen mag, kann uns einfach anschreiben. Manchmal kann es ein bisschen dauern, aber gerade am Anfang läuft es noch relativ flüssig. Außerdem gibt es einen Newsletter, den ich verwalte und für den ihr euch hier anmelden könnt. Er ist speziell fürs Nornennetz und wird einmal im Monat verschickt. Dort findet ihr Ankündigungen zu Aktionen, Gewinnspielen, Veröffentlichungen, Veranstaltungen, etc.
Edit: Den Newsletter könnt ihr ab sofort über den Nornenblog beziehen.
Neues Logo
Und als kleines Gimmick präsentiere ich euch auch gleich mein neues Logo, dass meine Nornenschwester Elenor Avelle für ich gezaubert hat. Es ist eine Variante zu meinem Buchbloglogo (das auch von Elenor stammt). Ich liebe es und finde es ganz wunderbar, dass eine ähnliche Feder auf meinem Schreibtisch steht. Die ist allerdings nicht von Elenor, sondern von meinem Gatten^^
Hi Eva,
ich glaube, ein Stück deines Artikels ist flöten gegangen.
Ich lese in der Mitte:
„Auch ist das Subgenre Romantasy wieder eher frauenlastig (Romance und
Aber schaut euch…“
Liegt das an meinem Browser?
Ich jedenfalls finde ein Netzwerk wie Nornennetz total überflüssig und sexistisch. Würde mich freuen, wenn ich irgendwann vom Gegenteil überzeugt werde 😉
Grüzie
Kia
Danke, Kia. Wirklich gefehlt hat nicht viel, da ist nur ein Wort beim Setzen verschluckt worden. Überflüssig leider nicht, da es die Stigmatisierung von Autorinnen im Bereich Fantastik wirklich gibt und wir darauf aufmerksam machen und dagegen angehen. Sexistisch kann es sein, das ist auf jeden Fall ein Punkt, bei dem wir vorsichtig sind. Denn es geht uns nicht darum, Männer auszuschließen oder sie als geringer zu bewerten. Es geht uns um eine Möglichkeit, Autorinnen in den genannten Genres die gleichen Chancen zu geben, sie männliche Autoren vom Markt her haben. Wird dort eine Gleichberechtigung erreicht, hat sich auch das… Weiterlesen »
Ich versteh nicht ganz, was daran sexistisch sein soll- im Gegenteil?
Ich liebe Frauen-Autoren-Gruppen. Warum sollten sich nicht Frauen zu solchen Gruppen zusammenschließen? Können Männer doch auch tun. Und wer eine gemischte Gruppe will, macht eine gemischte Gruppe. Ich sehe da kein Problem. 🙂 Ich finde es immer wieder inspirierend, wenn sich Menschen auf einer kreativen Basis zusammen finden um zusammen produktiv zu sein.
Ich träume auch von so einem produktiven Austausch zwischen Gleichgesinnten. Aber High Fantasy ist nicht so mein Ding 🙂
Liebe Grüße, Anja
Ach Fantastik. Nicht Fantasy. Man. Ist schon spät. Haha.
Aber ich hätt eigentlich gern lieber etwas persönlicheres, so eine richtige Schreibgruppe, mit einer Hand voll Mitglieder 🙂
Lg, Anja
Hallo Eva, ich muss sagen, ich habe das Prinzip vom Nornennetzwerk noch nicht ganz verstanden. Das Ziel, ja, aber nicht, wie ihr es umsetzen wollt. Ich war über Twitter auf euch gestoßen, hatte dann auf dem Schreibkasten-Blog über das Projekt gelesen, aber nirgends werde ich klug. Vielleicht magst du mich aufklären. Ich habe verstanden, dass ihr Fantastik-Autorinnen fördern wollt, indem ihr sie zu einer Gruppe zusammenschließt und so sichtbar macht. Eure aufgezeigten Gründe belegen Statistiken, Frauen sind nach der Zahl in den fantastischen Genres Männern gegenüber benachteiligt. Aber was macht ihr nun genau? Wie funktioniert dieses Netzwerk, wie „netzwerkt“ ihr… Weiterlesen »
Liebe Kati, mittlerweile gibt es auch einen Internetauftritt des Netzwerkes (http://nornennetz.aeom.de/). Vielleicht hilft dir das auch schon. Konkret arbeiten wir an Möglichkeiten. Einmal mit der Seite als Plattform, um Aufmerksamkeit zu generieren. Dann sind verschiedene Aktionen geplant, beispielsweise arbeiten wir an Messeauftritten, gemeinsamen Schreibprojekten, gegenseitige Unterstützung etc. Im Moment besprechen wir solche Ideen und Möglichkeiten in einem internen Chat. Dort kann jede Fragen stellen, Ideen einbringen, oder einfach nur einen kleinen Plausch in der Schreibpause halten (ja, auch sowas ist wichtig). Auf unserer Seite kann sich jede, die mag, bewerben. Danach gibt es eine Kennenlernzeit, bei der Einblicke gewährt und… Weiterlesen »
Liebe Eva,
vielen Dank für deine Antwort und Zeit. Ich konnte einen besseren Eindruck gewinnen.
Ich habe mich auf der Webseite ein wenig umgesehen und werde mich die Tage noch einmal via E-Mail bei dir melden. Für jetzt möchte ich sagen, dass ich das Projekt sehr interessant finde und euren Einsatz bewundere. Lob an alle, die sich beteiligen.
Bis demnächst
Kati